Dass der Wasserspielplatz im Sauerlandpark dringend überholt werden muss, war Thomas Bielawski, dem Geschäftsführer, seit 2019 klar. „Das Wurzelwachstum der im direkten Umfeld gepflanzten Weiden hat die Rohrleitungen und die gesamte Technik Jahr für Jahr mehr zusammengedrückt. Deshalb mussten wir immer wieder kleinere und größere Reparaturen vornehmen, die letztlich monetär nicht mehr in Relation standen“, so Bielawski. Deshalb musste er sich schweren Herzens entscheiden, zu reagieren. „Damals haben wir zwei Optionen abgewogen. Einen Abbau des bestehenden Platzes, umfangreiche Reparaturarbeiten und eine komplette Wiederherstellung. Das aber hätte nach 13 Jahren wenig Sinn gemacht. Deshalb haben wir uns entschieden, den Wasserspielplatz nahezu komplett neu zu gestalten.“
Vier Jahre später ist das Projekt abgeschlossen. Am Sonntag, beim Fantastischen Tag, dem Kinderfest im Park, ist der neue Wasserspielplatz zum ersten Mal freigegeben werden. „Ich bin dem Aufsichtsrat sehr dankbar, dass er unserem Vorschlag gefolgt ist, und mit dem Neubau des Wasserspielplatzes eine der größten Investitionen in der Parkgeschichte ermöglicht hat. Dieses Projekt passt einerseits vollkommen in die Spielplatzinitiative der Stadt Hemer, gleichzeitig zeigt es, wie wichtig dem Park Kinder und Familien sind und wo unsere Prioritäten bei Investitionen liegen“, betont Christian Schweitzer, der Vorsitzende des Aufsichtsrats des Sauerlandparks und Bürgermeister der Stadt Hemer. Selbst Familienvater, weiß er nur zu gut, dass es in weitem Umfeld keinen anderen Wasserspielplatz gibt, der ähnlich groß und ähnlich ausgestattet ist. „Ich wüsste nicht, wohin ich fahren sollte, um eine vergleichbare Qualität zu finden. Gerade deshalb geht mein Dank auch an den Förderverein, dessen Mitglieder den Neubau mit 10.000 Euro bezuschusst haben – jeder Euro zählt bei solchen Projekten.“ Auch der Sauerlandpark ist dankbar für die Unterstützung. „Diesen Zuschuss haben wir gern gegeben. Unsere Mitglieder unterstützen mit ihren Beiträgen, Unternehmen mit ihren großzügigen Spenden bekanntlich immer wieder Großprojekte im Park. In diesem Jahr konnten wir unseren Beitrag für den Wasserspielplatz leisten“, ergänzt Michael Heilmann, der 1. Vorsitzende.
Eigentlich war der Neubau schon im vergangenen Jahr geplant, damals aber hätte der Wasserspielplatz dafür im gesamten Sommer gesperrt werden müssen. Dass war für die Verantwortlichen nicht akzeptabel, sodass man sich entschieden hat, den Bau ins Frühjahr dieses Jahres zu verlegen. Dennoch haben wir die kompletten Planungen abgeschlossen und sogar die neuen Spielgeräte beim bayrischen Unternehmen Maier gekauft und eingelagert, um Kostensteigerungen zu vermeiden. Der eigentliche Neubau begann dann am 23. Februar mit den unterirdischen Arbeiten, die bis zum Beginn der vergangenen Woche gedauert haben. Seit letztem Montag wurden alle Oberflächen hergestellt.
Zukünftig lädt der Wasserspielplatz mit 1000 Quadratmetern Fläche ein. Zu 400 Quadratmetern Sand, kommen 400 Quadratmeter befestigte Fläche. Damit können jetzt auch gehandicapte Kinder den größten Teil der Spielgeräte nutzen. „Offiziell war auch der alte Spielplatz barrierefrei gedacht, er war das aber nur in Teilbereichen aufgrund der großen Sandflächen und Rinnen. Jetzt ist inklusives und übergreifendes Spiel möglich“, erklärt Gesche Rademacher. Die stellvertretende Leiterin der Abteilung Parkbetrieb hat gemeinsam mit Bielawski den Spielplatz geplant und die Bauleitung übernommen, auch um Kosten zu sparen.
Das Wasser auf dem gesamten Spielplatz wird aus dem Leitungsnetz der Stadtwerke Hemer gespeist, dabei ausschließlich Frischwasser genutzt. „Wie beim alten Spielplatz auch, verwenden wir für diesen Bereich ausschließlich Trinkwasser, dass nach Nutzung in den Sandflächen versickert und dem Wasserkreislauf zurückgegeben wird“, betont Bielawski. Neu dagegen sind drei große Holzdecks an den Randflächen, außerdem werden große Teile des Wasserspielplatzes von Sonnensegeln beschattet.
Aufgrund der intensiven Zusammenarbeit mit zahlreichen lokalen Unternehmen, großer Eigenleistungen, die durch die Mitarbeiter des Sauerlandparks selbst übernommen wurden und vor allem der vorausschauenden Planung und Umsetzung der Baumaßnahme, liegen die Baukosten bei rund 360.000 Euro und damit nur um 20 Prozent höher als im ersten Planungsansatz erwartet. „Dass das gelungen ist, darauf dürfen wir alle ein wenig stolz sein. Aktuell sind Steigerungsraten von 50 bis 60 Prozent normal und den umfangreichen Krisen geschuldet. Deshalb geht ein großer Dank an unser Team, die vor allem in der letzten Phase viel Engagement investiert haben“, so Bielawski weiter.